Dirk Vöpel:

„Stromsteuer senken,
Verbraucher entlasten“

Auf reges Interesse stieß der zweite Termin der SPD-Sommerschule zum Thema "Energiewende"

Auf reges Interesse stieß der zweite Termin der SPD-Sommerschule zum Thema „Energiewende“

Auf großes Interesse stieß auch der zweite Termin der diesjährigen SPD-Sommerschule. Knapp 50 Teilnehmerinnen und Teilnehmer waren der Einladung von EVO-Vorstand Bernd Homberg in das Biomasse-Heizkraftwerk in Sterkrade gefolgt, um über zentrale Fragen der Energiewende zu diskutieren. Und ein geeigneteres „Klassenzimmer“ für dieses spannende Thema hätte man auch kaum finden können. Denn hier auf dem Gelände des Kraftwerks lässt sich die Energiewende vor Ort besichtigen:

So habe man im Heizkraftwerk Sterkrade ab 1974 mit der 50-Megawatt-Heliumturbine zunächst eine technische Komponente für den Hochtemperaturreaktor in Hamm-Uentrop getestet, erläuterte Bernd Homberg. Heute sei die Heliumturbine längst ausgemustert, der Hochtemperaturreaktor in Hamm nur noch eine Landmarke an der Autobahn und die Atomkraft in Deutschland ein Auslaufmodell. Stattdessen betreibe die EVO am Standort Sterkrade nun seit Anfang 2011 ihr hochmodernes Biomasse-Heizkraftwerk – ganz im Zeichen der Energiewende und des Klimaschutzes.

Beim Rundgang konnten sich die Sommerschülerinnen und -schüler ein genaueres Bild von der beeindruckenden Anlage machen, die konzeptionell auch für die langfristige Nachhaltigkeits- und Effizienzstrategie der EVO steht. Erklärtes Ziel des heimischen Energieversorgers bleibe es, so Technik-Vorstand Homberg, den Verbrauch von Primärenergieträgern wie Öl und Gas deutlich zu reduzieren und durch regenerative Energiequellen zu ersetzen.

Das Biomasse-Heizkraftwerk erzeugt durch die Verbrennung von 40.000 Tonnen Landschaftspflegeholz jährlich 20.000 Megawattstunden Strom und 60.000 Megatonnen Fernwärme im Kraft-Wärme-Verbund. Das reicht, um 6.000 Privathaushalte mit Strom und 3.500 mit Fernwärme zu beliefern. Erfreulichster Aspekt: Die Vermeidung von 20.000 Tonnen Kohlendioxid pro Jahr, das entspricht der Kohlendioxid-Emission von 15.000 Pkw mit einer jährlichen Fahrleistung von 10.000 Kilometern. Der Lieferverkehr erfolgt übrigens nicht durch das Stadtgebiet, sondern über eine separate Zufahrt auf dem MAN-Gelände.

Weniger Erfreuliches kam zwangsläufig in der angeregten Diskussion zur Sprache, denn sehr schnell ging es um das heiße Eisen Energiekosten. „Vor allem die Strompreise schießen durch die Decke. Allein im Januar 2013 sind die Preise um durchschnittlich 13 Prozent gestiegen. Und was macht die Bundesregierung? Statt beherzt auf die Strompreisbremse zu treten, wird durch das desaströse Management der Energiewende weiter Vollgas beim Preisanstieg gegeben.“ Für diese deutlichen Worte erhielt Dirk Vöpel, Sprecher der SPD-Ratsfraktion im Umweltausschuss und Bundestagskandidat seiner Partei, viel Zustimmung von den Anwesenden.

Vöpel erinnerte daran, dass mittlerweile knapp 50 Prozent des Strompreises aus Steuern und Abgaben bestünden, Tendenz steigend. „Deshalb muss in einem allerersten Schritt und als Sofortmaßnahme die Stromsteuer gesenkt werden, um Privathaushalte und Betriebe endlich zu entlasten“, griff Vöpel eine aktuelle Forderung von SPD-Spitzenkandidat Peer Steinbrück auf.

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