Diese Woche im Bundestag
MI | 04.12.2024 | 202. Sitzung
Neue EU-Verordnung für mehr Produktsicherheit
Am 13. Dezember 2024 tritt eine neue EU-Verordnung in Kraft, die Vorschriften für die Sicherheit von Verbraucherprodukten sowie für den Online-Handel enthält. Die neue EU-Verordnung bezieht sich auf Produkte wie Aerosolverpackungen, Aufzüge, elektrische Betriebsmittel, Druckbehälter und -geräte, Explosionsschutzprodukte, Maschinen, Spielzeuge oder Sportboote. Ziel ist, die Produktsicherheit zu erhöhen und das Produktsicherheitsrecht an neue gesellschaftliche Entwicklungen anzupassen. Die Verordnung löst eine veraltete EU-Richtlinie von 2001 ab. Um die neue Verordnung umzusetzen, muss das Produktsicherheitsgesetz angepasst und modernisiert werden. Dies ist das Ziel des Gesetzentwurfes der Bundesregierung, den wir in dieser Woche in 1. Lesung beraten.
DO | 05.12.2024 | 203. Sitzung
Mehr Personal für die Bundeswehr gewinnen
Damit die Bundeswehr in Zukunft ausreichend Personal zur Verfügung hat, bringt die Bundesregierung in dieser Woche einen Gesetzentwurf zur Stärkung der personellen Einsatzbereitschaft der Bundeswehr in den Bundestag ein. Ziel des Vorhabens ist, Soldat:innen arbeitstechnisch und finanziell zu entlasten und den Soldatenberuf attraktiver zu machen.
Stationierung der Brigade in Litauen umsetzen
Bis Ende 2027 wird Deutschland eine eigene Brigade in Litauen aufbauen. Im so genannten NATO-Truppenstatut ist der rechtliche Rahmen für die Präsenz von Streitkräften eines NATO-Mitgliedstaates in einem anderen Mitgliedstaat geregelt. Da das Statut aber stark veraltet ist und ergänzt werden muss, hat die Bundesregierung am 13. September 2024 ein Abkommen mit der litauischen Regierung über die Zusammenarbeit im Verteidigungsbereich beschlossen. Solche Verträge bedürfen stets der Zustimmung des Bundestages. Deshalb bringen SPD und Grüne in dieser Woche einen entsprechenden Gesetzentwurf ins Parlament ein.
Sicherheitsrelevante Informationen der Bundeswehr schützen
In jüngster Vergangenheit haben nichtverbündete Staaten oder ihre Mittelsmänner – so genannte „fremde Mächte“ – ehemalige Soldat:innen der Bundeswehr für die Ausbildung des eigenen Personals beschäftigt. Dies erhöht die Gefahr, dass die bei der Bundeswehr erworbenen Kenntnisse weitergegeben werden – mit potenziell verheerenden Folgen für deutsche Sicherheitsinteressen. Um solche Entwicklungen künftig einzudämmen, bringt die Bundesregierung in dieser Woche einen Gesetzentwurf zur Änderung einiger soldatenrechtlicher Regeln in den Bundestag ein.
KRITIS-Dachgesetz – kritische Infrastrukturen besser schützen
Unsere kritischen Infrastrukturen – dazu gehören zum Beispiel Energie- und Wasserversorgung, Transport und Verkehr, Ernährung sowie Informationstechnik und Telekommunikation – sind grundlegend, damit unser Land täglich funktioniert. Aufgrund der herausragenden Bedeutung dieser wichtigsten Sektoren unseres Zusammenlebens ist deren Schutz eine Kernaufgabe für Staat und Wirtschaft und ein zentrales Thema der Sicherheitspolitik. Mit dem KRITIS-Dachgesetz, mit dem wir auch eine entsprechende EU-Richtlinie umsetzen, wird nun der physische Schutz der kritischen Infrastruktur weiterverbessert und ihre Resilienz gestärkt. Dazu gehört: die bundesweite Identifizierung der wichtigsten kritischen Infrastrukturen, Risikoanalysen der Betreiber und von staatlicher Seite, bundeseinheitliche und sektorübergreifende Vorgaben sowie ein Störungsmonitoring.
Ausbildung zur Pflegefachassistenz künftig einheitlich geregelt
In dieser Woche beraten wir einen Gesetzentwurf der Bundesregierung in 1. Lesung, mit dem eine bundesweit einheitliche Pflegefachassistenzausbildung ab 2027 eingeführt werden soll. Damit verbessern und vereinheitlichen wir die Ausbildung zur Pflegeassistenz und erleichtern den Einstieg in den Pflegeberuf. So sollen mehr Menschen für den Beruf begeistert, Pflegekräfte entlastet und Deutschland für ausländische Pflegekräfte attraktiver werden.
NSU-Stiftung Gedenken und Dokumentation
Der Nationalsozialistische Untergrund (NSU), eine neonazistische terroristische Vereinigung, ermordete zwischen 2000 und 2007 zehn Menschen, unternahm zahlreiche Mordversuche, Sprengstoffanschläge und Banküberfälle. Diese furchtbare Verbrechensserie und das damit verbundene Versagen des Staatsapparates darf nicht in Vergessenheit geraten. Denn der NSU-Komplex bedeutet eine Zäsur – nicht nur im Hinblick auf den langen Zeitraum der verübten Straftaten, sondern auch im Hinblick auf die Fehler und Versäumnisse der Sicherheitsbehörden und der Gesellschaft, die Gewalttaten als solche zu erkennen, aufzuklären und solidarisch für die Opfer des NSU und ihre Angehörigen einzustehen.
e-Learning für Berufskraftfahrer:innen möglich machen
Die Bundesregierung hat einen Gesetzentwurf vorlegt, der wesentliche Anpassungen für die Einführung von e-Learning für Berufskraftfahrer:innen enthält. Für die Schaffung der rechtlichen Grundlagen von e-Learning in der Verordnung sind zunächst Anpassungen im Berufskraftfahrerqualifikationsgesetz erforderlich. Mit dem vorliegenden Gesetzentwurf sollen nun entsprechende Regelungen zur Speicherung von Informationen über die Durchführung von e-Learning in Form des digitalen Unterrichts in der Weiterbildung ergänzt werden. Gleichzeitig sind auch die Regelungen zum Beispiel über die Anerkennung und Überwachung von Ausbildungsstätten an die neuen Regelungen zum digitalen Unterricht anzupassen.
Fairer Wettbewerb und weniger Bürokratie für den Güterverkehr
Durch eine Novellierung des Güterkraftverkehrsgesetzes will die Bundesregierung die Vorgaben des EU-Mobilitätspakets I umsetzen. Dazu hat sie einen Gesetzentwurf vorgelegt, der die Änderungen im Unionsrecht bei den Vorschriften zum Berufs- und Marktzugang durch entsprechende Anpassungen im Güterkraftverkehrsgesetz (GüKG) und im Personenbeförderungsgesetz (PBefG) umsetzt.
Hohe Investitionen der EIB weiterhin ermöglichen
Die Satzung der Europäischen Investitionsbank (EIB) soll entsprechend der Empfehlungen der G20 geändert werden. Diese Empfehlungen beinhalten wie multilaterale Entwicklungsbanken ihr Ausleihvolumen ohne Kapitalerhöhungen steigern können.
FR | 06.12.2024 | 204. Sitzung
Schutz von Frauen vor Gewalt verbessern
Geschlechtsspezifische und häusliche Gewalt gegen Frauen ist in Deutschland nach wie vor Realität. Das Lagebild „Geschlechtsspezifisch gegen Frauen gerichtete Straftaten“ des Bundeskriminalamtes für das Jahr 2023 zeigt: Fast jeden Tag wird in Deutschland eine Frau Opfer eines Femizids. Alle drei Minuten erleidet eine Frau oder ein Mädchen häusliche Gewalt. Und täglich werden mehr als 140 Frauen und Mädchen Opfer sexueller Übergriffe. Die Gewalt gegen Frauen ist im Vergleich zum Vorjahr erneut gestiegen – quer durch alle Kategorien: Gewaltdelikte, politisch motivierte Straftaten und Verbrechen, die vorwiegend Frauen treffen.
Netzentgelte senken
Um die Stromkosten günstig zu halten, senken wir die Netzkosten der Übertragungsnetzbetreiber und leisten damit einen erheblichen Beitrag, um Unternehmen und Privatkunden zu entlasten. Mit einem Bundeszuschuss von insgesamt 1,32 Milliarden Euro für 2025 sichern wir so die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Industrie. Dazu legen SPD und Grüne in dieser Woche einen entsprechenden Gesetzentwurf vor.
Reform des europäischen Emissionshandels umsetzen
Mit dem Ziel, Treibhausgasemissionen zu senken und den Klimaschutz in Europa voranzubringen, wurde vor rund zwanzig Jahren das EU-Emissionshandelssystem („European Union Emissions Trading System“, kurz: ETS) geschaffen. Das ETS sieht für die Sektoren Industrie, Energieerzeugung und Luftverkehr eine Gesamtobergrenze für Treibhausgasemissionen vor, die schrittweise gesenkt wird. Vom ETS betroffene Unternehmen erhalten CO2-Zertifikate kostenlos zugeteilt, ersteigern diese und können untereinander mit ihnen handeln. Mit ihnen erwerben sie das Recht, eine bestimmte Menge an Treibhausgasen auszustoßen. Das ETS wird in Deutschland im Treibhausgasemissionshandelsgesetz (TEHG) umgesetzt. Parallel zum ETS besteht in Deutschland seit 2021 ein nationaler Emissionshandel, der die nicht vom ETS abgedeckten Sektoren Wärme und Verkehr umfasst. Er wird im Brennstoffemissionshandelsgesetz (BEHG) geregelt.
Spitzensportförderung auf eine neue Basis stellen
Sport und sportliche Großereignisse sorgen regelmäßig für Begeisterung. Spitzensportförderung soll zu den bestmöglichen Trainings- und Wettkampfbedingungen beitragen, damit die Sportler:innen erfolgreicher werden können. Denn Athlet:innen haben bestmögliche Unterstützung verdient.